Sonntag, 6. April 2008

Thalheimers Hamlet: Kritik der Kritik

WELT: Wenn tote Helden von der Bühne starren
Stefan Grund schreibt in der Welt: Triumphaler Hamlet, phänomenales Ensemble, Thalia Theater erste Wahl in Deutschland. Schöne Arabeske: „Gegen wen aber kann im Schach noch gewinnen, der schon vor Spielbeginn seinen König verlor?“ Anständiger, begeisterter Artikel, der auch noch Sachkenntnis beweist.

SPON: Auf der Couch mit Hamlet
In der recht wirren Kritik lässt Jenny Hoch das Wort Prozac auftauchen und gibt Hamlet den guten Ratschlag mit auf den Weg: „Würde er rasch ein paar Glückspillen einwerfen, sähe das Leben schon nicht mehr ganz so grau aus.“ Vielleicht sollte der Artikel doch lieber „Auf die Couch mit Jenny" heißen.

SZ/dpa: Michael Thalheimer verdichtet „Hamlet“
Die grandios überbewertete Süddeutsche Zeitung übernimmt einen Beitrag der Deutschen Presse-Agentur dpa und entlarvt sich selbst: „In gewisser Weise ehrlich sind noch Gertrud und Claudius in ihrer Liebesversessenheit. Selten ist das «böse Paar» so sympathisch und frei von Klischees gezeichnet worden.“ Wir bremsen auch für Diktatoren. - In dem nicht namentlich gekennzeichneten Artikel wird das verbotene Wort „quasi“ verwendet, weiterhin gibt es mehrfach Ironie-Anführungsstriche. Von der erwähnten Jubelfeier habe ich nichts bemerkt, es wurde zwar begeistert applaudiert, aber nicht so, dass der Hanseat seine Haltung verloren hätte.

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