Dienstag, 26. Juni 2007

Vom nahen Ende







Eine Kreuzberger Gruppenausstellung mit Friedel Kantaut nähert sich ihrem Ende. Noch bis zum Freitag, den 29. Juni 2007 kann man im „Büro für innere und äußere Angelegenheiten“, Manteuffelstr. 42, Berlin, Kantauts groß-querformatigen Fotobearbeitungen einkaufen, ab 20 Uhr mit den anwesenden Künstlern trinken. Nicht vergessen: Kunst ist das neue Öl. Und Öl das alte Gold.

Am Straßenrand sitzt der Rest des Mannes, der seine Arme und Beine in einem Selbstmordversuch gegen die U-Bahn verloren hat und kotzt seine Wut in die Castingzone. Ein paar Meter weiter hockt ein Künstler auf einer Treppenstufe mit drei kleinen Collagen vor sich, mitten im Sommer vermummt und versteckt unter einer privaten Schneewehe. Oft habe ich beide gesehen und ihre Argumente geahnt, die ich heute wie Flyer vom Fußweg vor ihnen pflücke. „Bei zwei Depressionen bekommen Sie eine dritte gratis.“ Weiter. Vorbei an Straßencafés, die wie Wellenbrecher mein Fortkommen behindern. Möwenbänke, gestylte Citypinguine, Robben, die ihre Paarung vorbereiten. Riffpiraten, die falsche Leuchtfeuer setzen, an Bordsteinkanten gestrandete Havaristen. (Kantaut 2005, Cocktailtrinker … )

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