Sonntag, 29. Juni 2008

Unterirdische Monologe


Ich bin deines Vaters Geist:
Verdammt auf eine Zeitlang, nachts zu wandern,
Und tags gebannt, zu fasten in der Glut,
Bis die Verbrechen meiner Zeitlichkeit
Hinweggeläutert sind.
(Ham. I.5.9-13)

Man sagt, so Gottfried Helnwein, ab 70 halte ein Mann nur noch Monologe. - Zwei frühe Gestalten taten bereits ab 50 so, als würden sie miteinander reden. Zusammen bildeten sie die Waldorf-und-Statler-Eiterbeule am Gesäß des Privatfernsehens. In der linken Ecke, der Besserwessi, das Über-Ich der BRD, der filmende Rechtsanwalt Alexander … Kluuuuuuuge. Und in der rechten Ecke, mit der Havanna, der Superossi, der Epigone Brechts, Raucher, Regisseur und Republiknichtflüchtling Heiner Müüüüüüller.

Die gesammelten Perlen unfreiwilliger Tragikomik gibt es auf einer Website der Cornell University Library. Hier: Gespräche zwischen Heiner Müller und Alexander Kluge

Alas, poor ghost.

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